Berthold Schäfer – Einer von hier. Einer für euch.

Verantwortung zu übernehmen, das ist für mich keine Frage des Amtes, sondern eine Haltung. Wer in einem kleinen Ort aufwächst, lernt früh: Wenn du etwas bewegen willst, musst du anpacken. Ich bin in Cochem geboren, in Alflen in den Kindergarten und zur Schule gegangen, hier aufgewachsen. Verwurzelt mit der Region, wenn man so will. Und ich bin geblieben. Nicht, weil ich nichts anderes gesehen hätte. Sondern weil ich weiß, was das Leben hier so besonders macht. Unsere Region bietet Gemeinschaft, Verlässlichkeit und die Freiheit, mitzugestalten.
Hier leben meine Frau, meine Kinder, meine Familie. Das ist mein Zuhause. Familie bedeutet für mich Rückhalt und Verantwortung zugleich. Sie ist mein Kompass im Alltag und mein Anker in turbulenten Zeiten. Mein Engagement – ob im Beruf, im Ehrenamt oder in der Politik – hat immer auch mit einem Ziel zu tun: dafür zu sorgen, dass unsere Kinder und Enkel in eine starke, lebenswerte Region hineinwachsen.
Feuerwehr und Fußball: wo Haltung auf Teamgeist trifft

Diese Überzeugung prägt mich schon mein ganzes Leben. Als junger Teenager bin ich der Freiwilligen Feuerwehr beigetreten, weil ich helfen wollte, wenn es brennt, und die Feuerwehr mich durch meinen Vater schon von klein auf begleitete. Recht schnell trat ich dem Vorstand bei, wurde dann Jugendgruppenleiter, war Wehrführer und bin aktuell stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feierwehr Alflen. In den Einsatz zu fahren bedeutet: Klarheit schaffen, Ruhe bewahren, Entscheidungen treffen. Da kann der Ton auch mal etwas schroffer werden. Gleichzeitig heißt es auch, ein Team zu führen, die Menschen zu sehen und Rückhalt zu geben. Oder sich im Nachhinein für ebendiesen schroffen Ton zu entschuldigen, der der brenzligen Situation zuzuschreiben war. Harte Realität trifft hier auf menschliches Feingefühl, beides gehört zusammen. Diese Art von Verantwortung übernahm ich immer gerne. Besonders am Herzen liegen mir seit vielen Jahren die tolle Kameradschaft und der starke Zusammenhalt. Das macht dieses Ehrenamt zu etwas, das mich erfüllt.
Auch auf dem Platz habe ich gelernt, was wirklich zählt: Miteinander kämpfen. Miteinander wachsen. Miteinander durch Höhen und Tiefen gehen. Der Fußball hat mir gezeigt, wie viel Kraft in einem Team steckt, wenn man sich aufeinander verlassen kann. Ich habe junge Spieler begleitet, ihnen Mut gemacht, sie angespornt, Verantwortung zu übernehmen. Für mich ist genau das Führung: andere starkzumachen, ihnen Raum zu geben und dennoch den Überblick zu behalten, wenn es darauf ankommt. Denn echter Mannschaftsgeist zeigt sich nicht im Jubel nach dem Sieg – sondern darin, wie man gemeinsam mit Niederlagen umgeht und trotzdem mit Spaß weitermacht.
Beruflich klar, menschlich nah – mein Alltag als Gerichtsvollzieher
Beruflich bin ich als Gerichtsvollzieher beim Amtsgericht Cochem tätig. Für viele klingt das nach Paragrafenreiterei und harten Gesprächen. Ja, ich trage Verantwortung für Menschen in schwierigen Situationen. Aber auch hier geht es mir um mehr als Gesetze: Es geht vor allem um das richtige Maß zwischen Durchsetzungskraft und Menschlichkeit. In diesem Spannungsfeld bin ich zu Hause: sachlich, wenn nötig – zugänglich und hilfsbereit, wenn möglich.
Politik heißt, mit Weitsicht und offenem Ohr zu gestalten
Meine politische Laufbahn begann für mich mit einem Instinkt: Da fehlt etwas. Durch mein Engagement wurde der Gemeinderat auf mich aufmerksam. Da ich nicht länger zusehen wollte, wie Chancen verstreichen, trat ich dem Rat bei. Ich wollte aktiv gestalten. Das entwickelte sich 2019 zum Amt des ehrenamtlichen Ortsbürgermeisters in Alflen. Es folgte eine ganze Reihe von Projekten, die nur deshalb gelungen sind, weil Menschen gemeinsam angepackt haben. Ob beim Spielplatzbau oder bei der Umnutzung unserer Schule zum Kindergarten. Bei diesen Projekten ging es nie um Einzelentscheidungen, es ging um Beteiligung. Ich bin überzeugt: Ein Bürgermeister muss Menschen transparent mitnehmen, nicht über sie hinweg entscheiden.
Aus Verantwortung für morgen, weil Heimat Zukunft braucht
Seit vielen Jahren bin ich nun Teil des Verbandsgemeinderats, ganz nah dran an dem, was unsere Orte bewegt. Und ich sehe, was möglich ist, wenn Verantwortung nicht zerredet, sondern getragen wird. Wenn Menschen zusammenkommen, gemeinsam entscheiden, mutig vorangehen. Ich bin bereit, für diese Region noch mehr zu tun – als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ulmen. Nicht, weil es bequem ist. Sondern weil ich weiß, worauf es ankommt: auf Klarheit, auf Transparenz, auf Mut zur Entscheidung. Und auf ein offenes Herz für die Menschen, für die wir das alles tun.

Ich habe mich hier in jeder Lebensphase zu Hause gefühlt – als Kind, als Familienvater, im Ehrenamt, im Beruf. Und ich wünsche mir, dass auch meine Enkel – und die Kinder und Enkel anderer – diesen Ort einmal genauso erleben dürfen: als Heimat, die trägt.
Darum schaue ich nicht nur auf das Heute. Sondern auf das, was in fünf, zehn oder zwanzig Jahren noch Bestand haben soll. Entscheidungen mit Weitblick zu treffen – das ist für mich gelebte Verantwortung.
Damit auch unsere Kinder und Enkel sagen können: Hier bin ich gerne.